Im schönen Klingenberg am Main, am Fuße des Spessart und Unweit der Rückersbacher Schlucht liegt die Seltenbachschlucht. Die Formulierung, dass die Schlucht IN und nicht nur BEI Klingenberg liegt, ist sogar richtig. Denn der Zugang zur Schlucht befindet sich gefühlt mitten im Ort. Durch diesen Ort fließt der Seltenbach auch, zumindest teilweise, und mündet in den Main, welcher den Ort teilt.

Oberhalb der Schlucht und auch über der Stadt thront die „Clingenburg“, aus deren Namen sich dann später auch der Ortsname Klingenberg ableitet.

 

 

 

Erscheinungsbild der Schlucht

Die Schlucht selbst ist ein enges Kerbtal. Geprägt von verschieden gestreiften Gesteinen, an manchen Stellen sehr markant in einem rötlichen Ton. In der Schlucht selbst hat man mehrere Wege, die teilweise in andere Schluchten, wie die Heunenschlucht, abzweigen. Oder eben auch hinauf zur Clingenburg. Der Hauptweg führt jedoch am Seltenbach entlang. Mehrere Holzbrücken führen immer wieder über den Seltenbach, der eher ein stiller Bach ist und nicht viel Wasser führt. „Seltenbach“ ist hier also durchaus ein treffender Name. Speziell in der feuchteren Jahreszeit oder auch nach Regenfällen ist das Bachbett gut befüllt. Das gibt damit der Seltenbachschlucht auch einen gewissen Charme.

 

 

Der Weg entlang des Seltenbach ist nicht pauschal barrierefrei. Die Wege können nach oder bei feuchter Witterung einen sehr weichen bis stellenweise schlammigen Untergrund vorweisen. Dies macht es für Rollstuhlfahrer ungeeignet und auch mit einem Kinderwagen stellt das dann eine Herausforderung dar. Sieht man davon aber ab, gibt es nur festes Schuhwerk und Trittsicherheit als Anforderung an diese Schlucht. Man muss keine besonderen Steigungen überwinden, es ist nicht abschüssig und gibt auch keine Tiefen, vom Bachbett abgesehen, an denen man sich entlangbewegen muss. Somit ist der Weg auch für Familienausflüge gut geeignet. Es sind keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen oder Ausrüstungsgegenstände erforderlich.

 

Anreise

Fährt man komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, so braucht man vom Bahnhof Klingenberg bis zum Eingang der Schlucht ungefähr 15 Minuten. Die Anreise mit dem PKW ist ebenfalls möglich. Die Parkplätze unweit des Eingangs der Schlucht sind aber sehr begrenzt und es empfiehlt sich eher im Bahnhofsumfeld zu parken.

 

 

Die Schlucht selbst ist nicht sonderlich lang, je nach jeweiliger Wegbeschaffenheit braucht man für die Durchquerung 30-45 Minuten. Wobei das Ziel eine alte Tonwerkstation ist, an der es auch einen Rastplatz gibt. Die Station selbst wurde 2011 stillgelegt. Vom Eingang der Schlucht bis zu diesem Punkt sind es rund 1,5 km und wie bereits erwähnt ohne größere Steigungen oder Gefälle.

 

Wichtig zu wissen

Man sollte sich, bevor man einen Besuch in der Seltenbachschlucht definitiv plant, zunächst auf der Webseite der Stadt Klingenberg informieren, ob die Schlucht geöffnet bzw. begehbar ist. Speziell nach stärkeren Regenfällen oder Unwettern ist es auch mal möglich, dass die Schlucht aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Die Hänge nach oben hin sind teilweise recht steil. Der kann es auch zu entsprechenden Abgängen kommen, was dann eine Sperrung der Schlucht zur Folge hat, bis die Durchquerung wieder sicher möglich ist.

 

 

Jede Jahreszeit hat in dieser Schlucht sicherlich ihren Charme. Im Frühling und Sommer erlebt man ein sattes Grün in der dortigen Vegetation, die Farben im Herbst haben dann wieder einen anderen Reiz. Zumal es dann auch ein nettes Zusammenspiel mit den Farben des Gesteins geben kann. Auch zu Nebelstimmung lohnt sich ein Besuch in der Seltenbachschlucht sicherlich, da sich Nebelschwaden dort entsprechend etwas halten können da ein Entweichen zu den Seiten hin eher nicht möglich ist.

Fotografisch kann man sich in der Schlucht sicherlich etwas austoben, sie bietet aber nicht diese Motivvielfallt wie die anderen Schluchten, welche ich bisher in diesem Blog schon vorgestellt habe. Ein Stativ ist in der Schlucht nicht erforderlich und eine Brennweiten-Range von 15-50mm (auch auf APS-C) reicht meiner Meinung nach vollkommen aus. Ein POL-Filter ist ebenfalls nicht zwingend notwendig, kann aber hilfreich sein, um die Farben etwas satter wirken zu lassen.

 

 

Für einen kleinen Ausflug ist diese Schlucht sehr gut geeignet, führt einen der Weg an Klingenberg vorbei, ist sie ebenso eine Empfehlung. Nur für die Schlucht länger anzureisen ist eher nicht empfehlenswert, da sie dafür zu wenig bietet – plant man jedoch etwas mehr Zeit ein und verbindet auch einen Besuch der Clingenburg damit oder möchte die wirklich schöne Gegend um Klingenberg herum mit erkunden, wird man sicherlich nicht enttäuscht werden.

Mehr Eindrücke in Form von bewegten Bildern gibt es dazu auf meinem YouTube-Kanal und auch in meinem Instagram-Feed findet sich immer mal wieder ein Bild aus der Seltenbachschlucht ein.

Seltenbachschlucht

Manuel


43 Jahre alt und begeisteter ambitionierter Hobby-Fotograf aus dem südhessischen Raum


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