Die Bahn bringt mich in der Regel zu meinen Fotospots, wenn sie nicht gerade vor der Haustür liegen, wie zum Beispiel in eine Margarethenschlucht oder auch in die Karlstalschlucht im Pfälzerwald. Ich versuche also meine Fotowalks oder auch Urlaubsreisen stets so Klimaneutral wie möglich zu gestalten. Die Bahn erweist sich dabei nicht unbedingt als der zuverlässigste Transportdienstleister – dennoch war ich der Meinung, dass ich jetzt nach mehreren Jahrzehnten alles schon mal erlebte.

Weit gefehlt…

Über das, was ich mit der Bahn schon so alles erlebte, könnte ich sicherlich viele Seiten füllen, aber auch dieser Blog wird die eine oder andere Geschichte sicherlich dankbar annehmen. So auch die jüngste, bei der die Bahn mich nun dieser Tage verärgern konnte – ganz ohne dass ich sie eigentlich nutzte!

Ich freue mich schon sehr auf meinen Urlaub im Spätsommer / Frühherbst. Er wird mich, wie schon vergangenes Jahr, an die Ostsee führen. Und nach Hamburg. Wobei auch der Hinweg bereits über Hamburg führt, da jedoch nur zum Umstieg. Gebucht habe ich all das bereits vor Monaten, denn trotz BahnCard ist es natürlich nur mit einer frühestmöglichen Buchung machbar, den größtmöglichen Rabatt herauszuholen. Somit sind sogar Fahrten in der 1.Klasse erschwinglich. Nutze ich sehr gerne, oftmals hat man da etwas mehr Ruhe, mehr Beinfreiheit, einfach mehr Platz. Die Sitzplatzreservierung war hier bisher inklusive – ist aber mittlerweile auch nicht mehr so, wie ich feststellen musste, kostet mittlerweile auch extra. Die Zeiten sind halt hart…

Die Bahn kennt Ihre Verspätungen weit über einen Monat im Voraus

Die Bahn kommt… oder auch nicht. Bahnfahren ist Leben am Limit, ist Nervenkitzel pur. Kommt sie, kommt sie nicht… Ist sie pünktlich, stimmt die Wagenreihung oder ist die Reservierungsanzeige in den Wagen mal wieder defekt? Möglichkeiten, es den Reisenden so schwer wie möglich zu machen kennt die Bahn zur Genüge.

Dass die Bahn jedoch Ihre Verspätungen über einen Monat vorher bereits bekannt gibt – das war auch für mich Neuland!

Es gibt natürlich nichts blöderes, wie Verspätungen auf der Fahrt zu haben. Oder am Bahnsteig zu stehen und DANN festzustellen: die Bahn kommt… aber wer weiß wann?! Da wirkt so eine Mail mit einer Verspätungsankündigung über einen Monat im Voraus natürlich wie eine feine Sache. Auch die Aufhebung der Zugbindung macht dann natürlich Sinn und ist äußerst positiv, denn so behalte ich am Reisetag ja die größtmögliche Flexibilität.

Der Teufel steckt im Detail

Es wäre aber auch schön, wenn die Bahn da direkt schon mal mitteilen würde, wie es sich denn mit meiner Reservierungsgebühr verhält?! Denn schließlich setzt man einen anderen Zug ein und spätestens da ich meinen Anschluss in Hamburg nach Lübeck ja nicht bekomme, ist ja klar: wenigstens DAFÜR bräuchte ich eine neue Anschlussreservierung. Eigenständige Information? Fehlanzeige…

Also macht man es dem Kunden schwerer, zwingt ihn damit aktiv selbst nachzufragen. Eine Mailadresse gibt es nicht, aber dafür wurden ja Kundenformulare erfunden. Dort habe ich also meine Anfrage hineingeklöppelt, drückte auf Absenden und wurde dann mit der Meldung konfrontiert, dass meine Eingaben aufgrund eines technischen Fehlers nicht verarbeitet werden konnten. Das führt schon mal zu einer Steigerung der Laune auf ein höheres Aggressionslevel, aber hey: schon beim dritten weiteren Versuch klappte es dann.

Die Bahn gibt leider ein nichtssagendes Feedback

Hoch anrechnen möchte ich an dieser Stelle, dass ich eine Antwort auf meine Anfrage noch am gleichen Tage bekam. Das habe ich bei anderen auch schon anders erlebt, da braucht sich also die Bahn nicht lumpen lassen – die Antwort kam flott. Es wäre nur schön, wenn man mit dem Inhalt auch etwas anfangen könnte?!

Vor allen Dingen der Satz „Wenn Sie deshalb Ihre Sitzplatzreservierungen nicht nutzen können, buchen Sie sie bitte neu. Die ursprüngliche Reservierung können Sie sich bei uns erstatten lassen.“ hat es mir angetan. WO kann ich mir das erstatten lassen? Muss ich dafür wieder ein Formular ausfüllen? Oder dafür an den Schalter, wo ich doch den ganzen Buchungsprozess online erledige um eben NICHT in der Schlange am Schalter stehen zu müssen? Und überhaupt: warum geht das seitens der Bahn nicht direkt automatisch in Form einer Gutschrift? Denn meine Kontodaten sind ja bekannt, ich habe ja über mein Kundenkonto gebucht! Vielen Dank für nichts, liebe Bahn!

Aber es wird noch besser…

Liebe Bahn, wäre es nicht einfacher gewesen, mir DAS SO mitzuteilen und mir nicht zu suggerieren, der Zug würde ausfallen und ein Zug zu einem späteren Zeitpunkt unter einer neuen Zugnummer wäre die beste Alternative?

NATÜRLICH hat die Bahn jedoch meine gebuchten Reservierungen dennoch „storniert“, ich fahre ja nicht ab Hauptbahnhof Frankfurt sondern, der Umweg ist gemessen an der ganzen Wegstrecke erschreckend gering, ab Frankfurt Süd. Meine Sitzplatzreservierung für diesen Zug und auch den Anschluss von Hamburg nach Lübeck zu stornieren (an dem Zug ändern sich nichts, der fährt wie ursprünglich geplant!) war also für die Bahn keine große Sache – mir die Reservierungsgebühr jedoch automatisch zu erstatten… nein… das geht nicht. Dafür muss ich zuerst schauen, wie ich dafür vorgehe, denn von selbst hielt die Bahn es ja nicht für nötig, mir das mitzuteilen. Wie wird es ausgehen? Vermutlich bekomme ich den Betrag dann nicht mal erstattet, sondern nur einen Gutschein über den entsprechenden Wert…

Hach ja… die Bahn…

Die Bahn … und ich…

Manuel


43 Jahre alt und begeisteter ambitionierter Hobby-Fotograf aus dem südhessischen Raum


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