Im Frühling 2022 habe ich das erste Mal die Wolfsschlucht durchquert. Von ihr gehört habe ich erstmals 2 oder 3 Jahre zuvor, als ich mit einem Freund in der benachbarten Margaretenschlucht unterwegs war.
Ein Jahr später, im Frühling 2023, entschied ich mich dazu, die Wolfsschlucht erneut zu durchqueren. Mein Vorhaben habe ich dieses Mal auch für meinen YouTube-Kanal zu dokumentiert.

Die Anreise zur Wolfsschlucht
Angereist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ging es mit einem Umstieg in Mannheim zunächst nach Eberbach. Von dort mit dem Bus nach Oberdielbach und ab da zu Fuß zuerst zur und dann auch durch die Wolfsschlucht. Diese Route wählte ich, weil ich die Schlucht gern von oben nach unten gehen wollte. Die meisten gehen sie umgekehrt, was sicherlich auch nicht wenig Spaß mit sich bringt. Der Anstrengungsgrad ist dann jedoch auch höher und da ich immer mit einem Schrank von Fotorucksack unterwegs bin, versuche ich Aufstiege oft zu vermeiden. Ich gehe die Wege lieber von oben nach unten – jedenfalls sofern das möglich ist.

Der Weg durch die Wolfsschlucht
Ein abgerissenes Schild auf einem Weg zur Schlucht ließ mich zunächst zweifeln, ob diese überhaupt begehbar ist. Das Schild verwies mal darauf, dass die Passage gesperrt sei. Das kann aus Sicherheitsgründen vor allen Dingen nach starken Regenfällen oder Stürmen schon mal passieren. Die Schlucht ist sehr naturbelassen, die Hänge steil und die Möglichkeit, dass etwas abrutscht, ist durchaus gegeben.
Die Passage war jedoch frei und so begab ich mich an den Abstieg. Definitiv ist festes Schuhwerk, gerne auch möglichst wasserdicht, ein absolutes Muss. Auch musste ich feststellen, dass meine neue Wanderhose, die ich dort erstmals trug, kein optimaler Kauf war. Bei größeren Schritten spannte sie doch ziemlich. Diese größeren Schritte muss man jedoch machen, um die eine oder andere Stufe auch nehmen zu können.


Eindrücke
Die Passage durch Buntsandstein hindurch führt entlang des „Schlossbächleins“, welches seinem Namen an weiten Stellen als „Bächlein“ auch gerecht wird. Aber an Stellen, an denen das Gefälle etwas zunimmt, kann man auch schon „Bach“ sprechen, welcher speziell nach stärkeren Regenfällen oder generell in der nasseren Jahreszeit auch mal deutlich mehr Wasser führt. Zudem gibt es einen Zusammenfluss mit dem Engelsbach. Irgendwann hat man einfach nur noch Wasser links oder rechts neben sich. Die Geräuschkulisse kann daher innerhalb der Schlucht auch mal „rauschend“ sein. Da die Wege sehr dicht am Bach entlangführen, ist es auf wenigen Abschnitten, speziell wenn mehr Wasser den Weg ins Tal und in den Neckar findet, fast nicht möglich, die Schuhe nicht auch mal nass werden zu lassen.


Der Weg ist als „alpiner Klettersteig“ ausgewiesen und auch überwiegend mit Halteseilen versehen, die man an vielen Stellen auch wirklich nutzen sollte, um sich etwas mehr Halt beim Auf- oder Abstieg zu verschaffen.

Felsbrocken, moosbewachsene Baumstämme, kleine wie auch große Äste und Steine – all das sorgt für viele Fotomotive und viel Spaß beim Durchqueren der Schlucht. Geht man sie, wie ich, von oben nach unten, kommt man irgendwann an der „Burg Zwingenberg“ an. An diesem Punkt liegt der Bach viele Meter unterhalb des Weges und ist kaum noch zu hören. Hier kann man sich entscheiden, ob man von der Burg aus bereits den Weg in Richtung Zwingenberg geht und am Bahnhof landet, oder aber ob man den Pfad noch etwas weiter abwärts wandert. Man kommt noch mal kurz dicht am Bach entlang um dann am Ortseingang von Zwingenberg direkt an der B26 zu landen um entlang der Bundesstraße in Richtung Ortskern zu wandern. Wenn man nicht noch in Zwingenberg irgendwo einkehren möchte oder aber in einer Wandergruppe unterwegs ist, empfiehlt sich der Weg entlang der B26 jedoch nicht, auch wenn sich auf der anderen Straßenseite schon schön der Neckar zeigt. Ich würde dennoch ab dem Schloss bereits eher den Weg oberhalb der Bundesstraße in Richtung Zwingenberg Ortskern wählen.


Geschichtliches zur Wolfsschlucht
Die Namensherkunft ist nicht so richtig eindeutig zu recherchieren. In einigen Quellen heißt es, dass früher wirklich mal Wölfe durch die Wolfsschlucht getrieben wurden. In anderen Quellen heißt es, das Heulen des Windes durch die engen Feldwände hindurch erinnere entfernt an das Heulen von Wölfen. Definitiv ist aber, dass es früher in der Region durchaus Wölfe gab. Sowohl die eine als auch die andere Namensableitung ist damit zumindest möglich.

Die Passage durch die Wolfsschlucht selbst ist nur ca. einen Kilometer lang, kann sich aber durch seine durchaus anspruchsvolle Beschaffenheit anders anfühlen. Die lang man tatsächlich wandert, hängt vom Start- und Zielpunkt der Wanderung ab und welchen Weg man wählt. Generell bietet die Region noch eine ganze Reihe von gut ausgeschilderten Wanderwegen, die durchaus zu empfehlen sind.

Barrierefrei ist der Weg durch die Wolfschlucht nicht und man sollte einer einigermaßen gute körperliche Grundkonstitution haben. Besondere Wander- oder Kletterkenntnisse sind aber, trotzdem der Ausweisung als alpin Klettersteig, nicht erforderlich. Gutes, festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind aber unbedingte Grundvoraussetzung!


Mehr Eindrücke in Form von bewegten Bildern gibt es dazu auf meinem YouTube-Kanal und auch in meinem Instagram-Feed findet sich immer mal wieder ein Bild aus der Wolfsschlucht ein.